Das Köhlertreffen findet alle zwei Jahre statt.
Aus fast allen Teilen Europas, aus Italien, Niederlande, Schweden,
Tchechien, Polen, Rumänien, Österreich, Schweiz und Deutschland sowie aus Ägypten reisten
250 Köhler und Köhlerinnen an um sich über die Anforderungen an das uralte Handwerk auszutauschen
und somit die Tradition der Köhlerei für die Nachwelt zu bewahren. Das Entlebuch war das Zentrum
der Köhlerei in der Schweiz. Dort lassen sich über 200 historische Kohlplätze nachweisen,
dort ist die Köhlerei noch ein lebendiges Handwerk, das gelebt und gepflegt wird. Auch deshalb
fand das Köhlertreffen, zu dem die Groß Lindower Köhler knapp 1000 km fuhren, in der Gemeinde Romoos statt.
Ein interessantes und vielseitiges Programm erwartete die Köhler.
Während am Freitag alle Teilnehmer vom Vereinspräsidenten Heinz Sprengel und der OK Präsidentin
Doris Wicki begrüsst wurden und anschließend jeder seinen Hunger beim Nachtessen stillen konnte,
begann der Samstag mit einer Gondelfahrt auf das Brienzer Rothorn.
Von dort oben hatte man bei Sonnenschein und Temperaturen über die 20 ° C einen
sehr guten Ausblick. Bei der in 1465 m Höhe anstehenden Jahreshauptversammlung stand u. a. die Wahl
des Präsidiums auf dem Programm. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt und ein neuer Präsident.
Der Europäische Köhlerverein hat mittlerweile 1700 Mitglieder und wurde 1997 gegründet.
Am Abend gab es ein Nachtessen mit Gästen. Bedeutenster Gast war Nationalratspräsidentin Maya Graf,
die in der Schweiz politisch gesehen, höchste Frau. Weiterhin war der Vizepräsident des Nationalrats
Ruedi Lustenberger zugegen.
Der Samstag begann wieder mit einem Höhepunkt. Die Alpabfahrt fand vor 11000 begeisterten Zuschauern
im Nachbarort Schüpfheim statt. Die ortsansässigen vereine präsentierten sich und Bauern trieben ihre Kühe
mit Glocken und Kopfschmuck durchs Dorf. Die Begeisterung der Leute am Straßenrand war schon überwältigend.
Am Nachmittag wurden alle zum Köhlerplatz in Bramboden gebracht, wo ein Kohlemeiler, wie er im Buche steht,
gezündet wurde. Rund um den Meiler hatte jeder Gelegenheit sich mit anderen Köhlern auszutauschen,
Erfahrungen und Anregungen zu sammeln.
Beim sich anschließenden Nachtessen gab es noch ein Grußwort
von Franz Koch den Gemeindepräsidenten von Romoos.
Nach dem Sonntagsfrühstück traten alle Köhler die Heimreise an.
Für die Groß Lindower Köhler war dieses Köhlertreffen ein besonderes Erlebnis.
Es ist schon sehr beeindruckend zu erfahren wie die Menschen in anderen Teilen Europas mit der Tradition der
Köhlerei umgehen und diese pflegen und wieviel Unterstützung die Köhler von ihren Kommunen und Ämtern erhalten.
Diese wissen nun auch das im Land Brandenburg - in Groß Lindow - gemeilert wird.