Viele interressante Dinge erfuhren die 46 Wanderfreunde von ihnen.
Die stetig steigende Zahl der Teilnehmer deutet darauf hin, dass die geführten Wanderungen sehr
lehrreich und interressant sind und sehr gut angenommen werden.
So erklärten sie wie die Tzschetzschnower Schweiz zu ihren Namen kam:
Cessonovo könnte ,,Ort, wo es Knoblauch gibt'' heißen, wenn das altpolabische Wort ,,cesn''
(russisch: tschesnok, polnisch: czosnek) als Grundlage angesehen wird.
Tzschetzschnow könnte aber auch vom slawischen Wort Tzschetz abgeleitet sein.
Aber unter den Einwohnern hält sich das Gerücht, dass das slawische Tzschetzschnow übersetzt
,,Quelldorf'' heißt.Diese These wurde auch vom Kenner des niedersorbischen Dialekts,
Abraham Frenzel, vertreten.Angesichts des hier schon immer reichlich vorhandenen Oberflächenwassers,
welches für zahlreiche Mühlen genutzt wurde, ist das eine nicht von der Hand zu weisende Möglichkeit.
,,In der wegen seiner idyllischen Lage mit Schluchten, Bächen und Tälern genannten
,Tzschetzschnower Schweiz' wuchs für märkische Verhältnisse besonders guter Wein.
Die Frankfurter handelten zwar mit Weinen, tranken sie aber eher selten,
getreu dem Spruch: , Märkischer Erde Weinerträge gehn durch die Kehle wie eine Säge'.
Getrunken wurde der Wein trotzdem, in einem harten Winter um 1736 erfroren aber viele Rebstöcke''
so erklärte Michael Köckritz.
Die zwei Mühlentäler beherbergten noch im letzten Jahrhundert sechs Mühlen:
Die Obermühle, die Mittelmühle, die Vordermühle, die Ringmühle, die Muckenmühle
und die Obermühle. Die Buschmühle, eigentlich zur Gemarkung Lossow gehörend,
wurde 1945 vollständig zerstört.
Heute gehören die Mühlentäler zu den besonders anziehenden Ausflugszielen der Frankfurter.
Eine Künstlerin, Namens Elfriede Lauckner- Thum (1886-1952) war von der Oderlandschaft
so sehr beeindruckt, dass sie sich in der Tzschetzschnower Schweiz niederließ.
Die Malerin, die sich Erich Thum nannte, entwarf Bühnendekorationen und Theaterkostüme
und war auf Kunstausstellungen mit ihren Werken zu sehen.
Ihre bekanntesten Bilder waren: ,,Mädchen mit der Blume'' und die zwölf Lithographien
zu Rainer Maria Rilkes Werk ,,Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilkes''.
Ihr Haus existierte 1945 noch, wurde aber mittlerweile abgetragen.
Früher verlief neben der Villa Thum der nach Lossow führende ,,Katzensteig''.
Er gab dem Weg unterhalb der Lossower Berge den Namen ,,Katzengrund''.
Der Name Katzensteig hängt vermutlich mit dem 1911 erbauten Haus der Malerin zusammen.
1913 heiratete sie den Dichter Rolf Lauckner. Er hatte 1899 den Roman ,,Katzensteg'' veröffentlicht,
welcher durch die Verfilmung im Jahr 1915 sehr populär wurde. Es ist überliefert,
dass dieser Film Namensurheber des Katzenstegs wurde und die Tzschetzschnower später
wegen des steilen Weges aus ,,Steg'' ,,Steig'' machten.
Eben diesen ,,Katzensteig'' nutzten auch die Kienweiber aus Groß Lindow damals um ihre Waren (Kien)
zum Markt nach Frankfurt(Oder) zu bringen.
Ganz in der Nähe des ,,Katzensteiges'' steht eine Schautafel auf der das Hexenkraut erklärt wird.
Laut Inge Köckritz ,,wurde dieses Hexenkraut damals von den Frauen benutzt,
um die Männer zu bezirzen.
Auch war der Anblick der Blüten ein sicheres Zeichen dafür, dass man sich im Wald verirrt hatte''.
So ganz nebenbei wurde uns erklärt, was eine Gabionenwand ist und dass wir jetzt
bei ,,Wer wird Millionär'' teilnehmen könnten.
Den Abschluß gab es in ,,Pelles Seeterrasse'' mit einem Eisbeinessen.
Von Pelle mittels Buffeet hergerichtet, gab es für die ,,Nichteisbeinesser'' einen Kasslerbraten.
Nachdem alle gestärkt waren, ging es mit den eigenen Autos zurück nach Groß Lindow.
Der Kienstubbenverein bedankt sich bei Inge und Michael Köckritz für diese wirklich schöne Wanderung.